Wir waren 9 Tage im Urlaub, dabei jeden Abend an einem anderen Ort.
Unsere Route führte uns 2.577 km durch Deutschland, Österreich, Norditalien und die Schweiz. Abgesehen von der langen Rückreise von Luzern bis Braunschweig über ca. 10 Stunden und 784 km inkl. einer Lade- und Mittagspause und zwei weiteren kurzen Lade- und Pinkelpausen (27 und zuletzt 20 Minuten), legten wir an jedem Tag nur einen Ladestopp von maximal 30 Minuten ein – in zwei Fällen etwas länger, wenn wir gegessen hatten oder uns mit anderen netten Menschen in einem freundlichen Gespräch vertieft hatten.
Außerdem fanden wir an der Franz-Josefs-Höhe unerwartet einen Destination Charger vor, den wir zwar nicht brauchten, aber während unseres etwas längeren Aufenthalts natürlich trotzdem gerne nutzten. Hier, wie auch an einigen anderen Orten in den Bergen, war es eine Freude zu sehen, wie wenig Energie wir brauchten. Tatsächlich war der Verbrauch auf ebener Strecke auf der “Autostrada” bei rund 120 km/h zwar gewohnt gering aber dennoch deutlich höher als in den Bergen mit vielen Kurven und viel Auf und Ab, denn in den Bergen ist die durchschnittliche Geschwindigkeit viel geringer und die Rekuperation gleicht Verluste viel weitgehender aus als ich es zu hoffen wagte.
Zudem kommt auch in den Bergen niemals Reichweitenangst auf, wenn man die Passhöhen, die man sich als schöne Reise(zwischen)ziele setzt, auch dem Tesla-Navi als Ziel vorgibt. Dort angekommen geht es dann ja erst einmal sehr effizient bergab, man kann also hier flink die weitere Fahrt abschätzen und bei Bedarf einen Ladepunkt einplanen, sei es ein Supercharger, ein anderer Ladeplatz, den man als zuverlässig einschätzen kann, oder ein Hotel, das einen AC-Lader anbietet, was sich für uns aber in keinem Fall so ergeben hatte.
Übrigens hatten wir den allerletzten Ladestopp extra kurz gehalten, mit einem prognostizierten einstelligen SoC-Wert bei Ankunft daheim. Während der anfangs etwas flotteren letzten Etappe habe ich ein Auge auf diese Prognose gehalten. Das Wetter wurde deutlich schlechter, der Verbrauch stieg, die Prognose sank, aber ich passte einfach die Geschwindigkeit etwas an, so dass wir mit 1 km Restreichweite 🙂 trotzdem sicher zuhause ankamen. Hier konnte ich dann sofort wieder die eigene Wallbox mit billigem PV-Strom nutzen.
Der Teslalogger ermöglichte mir eine präzise Auswertung: Wenn ich für eine angenommene Vollladung nach Heimkehr 70 kWh aufschlage, haben wir brutto insgesamt von Ladepunkten abgegebene 510 kWh verbraucht, d.h. inkl. Ladeverluste, Sentry Mode bei allen Stops, Klimatisierung, etc. Das ergibt einen Bruttoverbrauch über alles von knapp unter 200 Wh/km. Der reine Netto-Fahrverbrauch betrug 487 kWh bzw. 189 Wh/km. Dabei war die Fahrt in Orten angepasst, auf Landstraßen und in den Bergen meist eher flott, aber im Rahmen des Zulässigen und auf deutschen Autobahnen meist 120-130 km/h, selten bis zu ca. 160 km/h, und insgesamt nie betont langsam oder sparsam.
Fazit (wie erwartet): Mit einem Tesla zu reisen ist entspannt, effizient und macht Spaß.