Vorgeschichte

Wie schon für mein Heimbrauhobby möchte ich in dieser Form unregelmäßig die Stationen meiner ganz persönlichen Elektromobilität für mich selbst und für interessierte Freunde festhalten.

Heute, zum Beginn dieses Blogs, bin ich 50 Jahre alt und fahre seit 32 Jahren Autos. Nicht beruflich, sondern fast nur privat, und nach anfänglichen Jahren der Sturm- und Drangzeit mit jährlich über 20.000 km, zuletzt eher nur 10.000 bis 15.000 km. Meine Autos waren dabei ein Golf II CL, ein Polo GT, ein Golf III GT, dann mal ein hübscher Audi TT Roadster, gefolgt von dem einzigen Diesel, einem Golf V TDI 2.0 und schließlich als letztem Verbrenner für ca. 4 1/2 Jahre ein Golf VII, der mit viel Schnickschnack ausgestattet war und den ich mir das einzige Mal per Privatleasing realisiert hatte, einer Form der Finanzierung, von der ich nun hoffentlich geheilt bin.

Meine Elektromobilität begann mit einer gebrauchten Renault Zoe Anfang 2019, mit der ich nach 17 Monaten gerade einmal 10.000 km zurückgelegt habe, da ich sie mit einer kleinen Batterie (Kapazität 22 kWh, Reichweite 100 – 160 km) von Anfang an nur als Stadtauto angesehen habe. Einmal habe ich das Experiment einer Reise von Braunschweig nach Beyreuth gewagt. Wenn man sich darauf einlässt, für eine Strecke von 380 km vier oder fünf Zwischenstopps und einen ganzen Tag zu benötigen, dann geht auch das. Weitere Fahrten haben wir ansonsten aber stets mit dem Polo meiner Frau oder (selten) mit der Bahn unternommen.

Ich hatte mich gewundert, warum der Vorbesitzer Mitte Januar nicht die Winterräder montiert hatte. Zu Hause wusste ich es: ein Reifen war beschädigt. 🙁 Hier bekommt die Zoe einen neuen Reifen aufgezogen und die Winterräder endlich montiert. Ich konnte die Gelegenheit nutzen, das Auto mal von unten zu sehen.

Die Zoe hat sehr gut meine (nicht allzu hohen) Erwartungen erfüllt und mich in meiner Einstellung zur Elektromobilität voll und ganz bestärkt. Die Befürchtungen, die auch heute noch so viele Menschen abschrecken, hatte ich überhaupt nicht: Reichweitenangst hat man nicht, wenn man eh nur regional unterwegs ist, Ladeprobleme hatte ich so gut wie gar nicht, da ich glücklicherweise an meinem Arbeitsplatz laden kann, und hohe Anschaffungs- und Unterhaltskosten hatte ich auch nicht: 10.000 € Anschaffung, 69€ monatliche Batteriemiete, 250€ jährliche HP&VK-Versicherung, keine Steuern, seltenste Ladekosten auf etwas weiteren Fahrten) und ca. 300€ für eine reguläre Inspektion und den Austausch eines vom Vorbesitzer vermurksten Türgriffschalters.

Doch mit der Zeit verstärkte sich wieder der Wunsch nach vollwertiger Langstreckentauglichkeit und mehr Komfort. Zusammen mit meiner Sparsamkeit in den letzten zwei Jahren und dank der Förderungen, die insbesondere in der zweiten Jahreshälfte 2020 ein neues Elektroauto gegenüber dem Listenpreis rund 10.000 € günstiger machen, rückt nun zusammen mit einem mehrjährigen Kredit tatsächlich ein Tesla Model 3 in greifbare Nähe – das Auto, das ich seit seiner Ankündigung tatsächlich wie viele technikaffine Menschen sehr interessant finde. Ich bin kein Mensch, den klassische “Traumautos” wirklich interessieren. Porsche und Co.? Ja, schön! Aber einen Haben-Wollen-Effekt hat es da bei mir nie gegeben. Zu teuer. Zu unvernünftig. Zu unpraktisch. Fette SUVs finde ich eh scheiße. Wegen der Kosten waren auch Teslas Model S und X nie einen Gedanken wert, zumal ich ja eben unnötig große Autos gar nicht mag. Erst das Model 3 begann mich zu reizen, später auch das Model Y, das aber doch wieder etwas zu groß ist und außerdem in Europa im Rahmen der aktuell bis Ende 2021 zu erwartenden Förderungen nicht erhältlich sein wird. Eine Zeit lang hielt ich noch den voraussichtlich ab September 2020 für erste Kunden erhältlichen VW ID.3 für interessant, doch die offensichtlichen Defizite in der Softwareentwicklung und die immer noch anhaltend mangelhafte Moral des Konzerns lassen Volkswagen für mich (als gebürtigen Wolfsburger) bis auf Weiteres ausscheiden. Andere Fahrzeuge kamen für mich zu keiner Zeit in die engere Auswahl. Die letzte Festigung meiner Wahl ergab sich in den letzten Wochen durch die intensivere Recherche zum konkreten Auto, aber auch zu Teslas Prinzipien.

Nun denn: Dieses Tagebuch wird also einige meiner Gedanken, Erkenntnisse und Taten reflektieren. In diesem ersten Beitrag habe ich mit einem sehr knappen Blick zurück begonnen. Es werden weitere Beiträge zu einzelnen Themen folgen, für die ich in keiner Weise ein Experte bin. Wo es sinnvoll ist, werde ich meine Quellen verlinken. Es gibt bereits sehr viele Quellen verschiedenster Qualitäten da draußen, ob auf YouTube, also Blog oder Webseite, Magazin oder als Podcast. Man muss sie nur erst einmal finden. Auf jene Quellen, die mir persönlich besonders gefallen oder geholfen haben, werde ich hinweisen. Wer möchte, kann mich natürlich gerne per Mail oder Kommentar ansprechen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert